Digitalisierung, Negativzinsen, Fragmentierung der Wertschöpfung, neue Wettbewerber, BGH-Urteil und veränderte Kundenerwartungen – seit Anfang des Jahrzehnts hat sich der Veränderungsdruck zum "Sturm" entwickelt. Die CORONA-Krise hat den Umbruch am Markt weiter befeuert. Doch allen pessimistischen Vorhersagen zum Trotz scheint es, dass unsere Regionalbanken im Jahr 2021 ein gutes Ergebnis abgeliefert haben. Dank Immobilienboom, der wiederentdeckten Lust am Wertpapiergeschäft und dank der Refinanzierungsmaßnahmen der EZB sprudelten die Erträge. Die Stützungs- und Stabilitätsmaßnahmen der Regierung hielten den Risikovorsorgebedarf in Grenzen.
Ist damit das Ende der „mageren Jahre“ in Sicht? Wir glauben: nein. Die insgesamt günstige wirtschaftliche Lage verschafft den Regionalinstituten mehr Zeit, um ihre Geschäftsmodelle konsequent nachhaltig neu auszurichten. Noch vor fünf Jahren schien das Ende des Geschäftsmodells Regionalbank besiegelt, es galt als Auslaufmodell. Heute hat sich das gründlich geändert: die Eckpunkte des erfolgreichen Wirtschaftens unter den neuen Rahmenbedingungen sind klar, die ersten Erfolgsgeschichten der Neuausrichtung sind sichtbar. Diese Erfolge haben wir zum Anlass genommen, um unser Positionspapier "Strategie 2020 ff. zu überarbeiten und in unserer Reihe HEI Themen im Fokus zu veröffentlichen.
Als 1862 die erste Volksbank auf Basis der Ideen von Hermann Schulze-Delitzsch gegründet wurde, stand die damals größte Herausforderung im Vordergrund: die Kapitalansammlung und Kreditgewährung für kleine Leute. Nicht zuletzt dem enormen Erfolg des genossenschaftlichen Handelns ist es zu verdanken, dass der Zugang zum Kapital und Kredit deutlich leichter wurde und heute dem erfolgreichen Wirtschaften nicht mehr im Wege steht. Heute sind es andere Herausforderungen, wie zum Beispiel der Zugang zu bezahlbarem und angenehmem Wohnen, Bildung und Qualifikation, oder der Umgang mit Alter und Krankheit, die die Menschen zunehmend überfordern. Wir glauben, dass Genossenschaften nicht nur verpflichtet, sondern auch bestens positioniert sind, zu der Lösung dieser Probleme beizutragen, denn die genossenschaftliche Idee der „Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung“ hat nichts von ihrer Relevanz und Schlagkraft eingebüßt. Doch wir glauben auch, dass Genossenschaften mit der Zeit gehen müssen und ihre Tätigkeit mit neuen Methoden und Konzepten weiterentwickeln sollten. Die vielleicht spannendste und wirkungsvollste Weiterentwicklung des genossenschaftlichen Gedankens ist die, eines genossenschaftlichen Ökosystems mit regionaler Prägung.
40 Teilnehmer hatten sich bis Mitte Januar für die 7. HEI am 10./11.3.2021 angemeldet. Die Größe der Gruppe schätzen wir als Vertrauensbeweis für uns und den Wunsch zum persönlichen Austausch in HD - das sind auch die Gründe für die Verschiebung auf 4./5.5.2021 - Angesichts der aktuellen Entwicklungen waren wir uns nicht sicher und das Hotel wäre wohl auch geschlossen gewesen. Ansonsten bleibt alles beim alten:
- 6 Impulse von Banker für Banker zu erfolgreich umgesetzten Innovationen
- 2 Vorträge zu Zukunftsthemen
- und einen Vorabendtalk... aus aktuellem Anlass zu "New Work" und den Konsequenzen aus der Krise
Eine alte Idee der VR Banken ist der Handel mit Roh- und Hilfsstoffen, sowie der Verkauf von Fertigerzeugnissen. Dieser hat Zukunft.
Wir leben in einer Zeit, in der die Grenzen zwischen physischen und finanziellen Transaktionen zunehmend verschwimmen. Dank der Digitalisierung gehen Zahlungs-transaktionen und die dazu gehörenden Warenbewegungen Hand in Hand. Finanzierungsentscheidungen werden zunehmend direkt mit dem Kauf der Güter getroffen. Die Verkäufer einer Ware sitzen näher am Kunden als die Finanziers. Finanzierungsformen, die direkt an Gütern aufsetzen, sind im Kommen – das zeigen die Erfolge der Factoring- und Leasinggesellschaften.
Zusätzlich sind Finanzierungen in Form von Zielkauf und „Streckenfinanzierungen“ Bestandteil der Angebotspalette vieler Warenhändler geworden – die Finanzierung wird zum Hilfszweck für eine Hauptsache – den Handel/die Produktion.
Mit unseren Gedanken werben wir für ein Warengeschäft, das den Banken als Finanzierer einen tieferen Einblick in die Warenbewegungen der Kunden gibt, zusätzliche Ertrags-chancen selbst nutzt und zusätzlich näher an den Kunden heranrückt - ein Baustoffhandel ergänzt sehr gut das Immobilienengagement der Bank.
Seit 2018 stehen die Heidelberger Erfolgsimpulse zweimal im Jahr für Impulse von Banker für Banker und den offenen Erfahrungsaustausch unter Kollegen. Im Kreis der regel-mäßigen Teilnehmer ist die Idee entstanden, besondere Finanzdienstleister zu besuchen, um im Austausch vor Ort das Geschäftsmodell, Konzepte und Umsetzungserfahrungen kennen zu lernen - Ziel am 17./18.5. und am 21./22.6.2021 ist die Volksbank Mittweida eG in Sachsen - einige Eckpunkte:
Die Wissenschaftler nannten es Pandemie, wir nennen die Ereignisse der vergangenen Monate Corona Krise... und eigentlich hat die Zeit das Potenzial, katastrophale Wirkungen für die nächsten Jahre zu haben. So einzigartig die Situation ist, so wichtig und hilfreich ist es, die Herausforderungen mit Erkenntnissen aus vergangenen Krisen zu begegnen. Die Finanzkrise 2008/2009 hat uns gelehrt: wer sich verändern kann und will, der wird für das folgende Jahrzehnt nachhaltig erfolgreich sein. In 5 Thesen haben Georg Strich von Investors Marketing und Stephan Vomhoff gemeinsam ihre Gedanken für die Erneuerung der Geschäftsmodelle formuliert.
"Grundeinkommen" sichern, eine klassische DL als Ertrags-bringer; Erträge aus der G+V Position 8 "sonstige betrieb-liche Erträge und zielgerichtete Digitalisierung....
6 Impulse von Banker für Banker; 2 Vorträge für den Blick über den "Tellerrand hinaus" und viel Zeit zum Erfahrungsaustausch prägen die Heidelberger Erfolgsimpulse - die 6. Auflage fand am 7./8.10.2020 in den Design Offices in Heidelberg und virtuell statt. 40 Teilnehmer vor Ort und weitere 25 im Netz nutzten die Chance und bewerteten die Veranstaltung überwiegend mit "SEHR GUT". Vielen herzlichen Dank für das Kommen in schwierigen Zeiten, das Vertrauen und die Offenheit im Umgang miteinander.
... und der persönliche Kontakt zum Mitarbeiter hat für den Kunden eine immer geringere Relevanz. Zusammengefasst ist dies das Ergebnis einer Untersuchung von Stephan Vomhoff und Investors Marketing AG über die Veränderung des Verhaltens von Kunden in Zeiten der Corona Pandemie im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019. Verglichen wurden ausgewählte Kennziffern in den Banken und Sparkassen, die Rückschlüsse auf das Kunden-verhalten zulassen.
- Nur noch 3% und damit noch einmal 30% weniger Transaktionen wurden am "Schalter" abgewickelt.
- Die GAA-Abhebungen gingen um 40% zurück.
- Internet und Facebook sind die bevorzugten Informations-quellen der Kunden.
Die Banken und Sparkassen müssen sich intensive Ge-danken machen, wo und wie sie für den Kunden relevant bleiben.
Es wird eine Zukunft geben. Die Krise wird aller Wahrscheinlichkeit nach endlich sein. Für die Zeit nach der Krise werden wir Lösungen finden. Björn Frank und Georg Strich von Investors Marketing und ich wollen mit 10 Hypothesen Anregungen geben, sich über Stärken klar zu werden, die "richtigen" Schlüsse zu ziehen und sich auf diese in der Zeit nach der Krise zu fokussieren.
Das Handelsblatt schreibt in seiner Ausgabe am 1.7.2018 am Beispiel der kleinsten Sparkasse in Deutschland über den Fusionsdruck, dem sich insbesondere die vielen kleineren VR Banken und Sparkassen ausgesetzt fühlen und zitiert Stephan Vomhoff mit seiner Einstellung, dass eine Fusion für kleinere Banken "ökonomisch eigentlich fast immer sinnvoll ist, weil damit Kompetenz eingekauft und Größeneffekte zur Kosteneinsparung genutzt werden können". Gleichzeitig weist er auf seine Erfahrungen hin, dass dass Fusionen kurz- und mittelfristig den Kunden selten nutzen. Oft sind die Banken erst einmal sehr mit sich selbst und ihren Integrations-maßnahmen beschäftigt.
Seit Anfang 2018 am Markt und initiiert von Stephan Vomhoff, Stefan Baumann und Andre Schulze haben die 5 Veranstaltungen der Heidelberger Erfolgsimpulse bisher über 200 Teilnehmer aus dem Management von VR Banken, Sparkassen und Privatbanken angezogen. Impulse von Banker für Banker über die Grenzen der Sektoren hinaus und viel Zeit für Erfahrungsaustausch bilden eine tolle Plattform zur Vernetzung.
Vormerken: 6. HEI am 7./8.10.2020
Professionelles, weil individuelles Outplacement als Teil der Veränderungs- und Fusionsberatung von Banken und Sparkassen bietet VITANOVUM an. Ein Netzwerk von Spezialisten, gesteuert von Thomas Müller, Stephan Vomhoff und Klaus Richter vermeidet Personalkonflikte mit Führungskräften und Vorständen und erleichtert Betroffenen den Weg in die Zukunft... nutzen Sie einen Teil der Abfindung zur Neuorientierung von Mitarbeitern
"Nachhaltige Kosteneinsparungen in Banken und Sparkassen durch strategisches Immobilienmana-gement" - so lautet der Titel eines Artikels von Eckhard Keilbach und Stephan Vomhoff in der Zweitschrift "Immobilien und Finanzierung" 04/2017 zu nachhaltigen Einsparungen bei Immobilienkosten; Einsparungspotenziale von 0,05 - 0,1% der BS sind realistisch. Bei der BS von 1 Mrd € ergeben sich Beträge zwischen T€ 500 und T€ 1.000 p.a. - über das " WARUM" und "WIE" schreibt der Artikel
"gute Entscheidungen und die Staatsgalerie"... der eine oder andere wird sich fragen, was hat das miteinander zu tun... das "Entscheiden" hat viel mit Wahrnehmung zu tun und hier liegt die Verbindung zur Kunst und einer der bedeutendsten Kunst-sammlungen in Europa. Andy Duke veranstaltet an drei Terminen in 2018 einen Tagesworkshop "professionell entscheiden in Unternehmen" und zeigt darin, welchen großen Anteil das "Entscheiden" als Treiber für gelungene Umsetzung in Unternehmen spielt.
Das Handelsblatt schreibt in seiner Ausgabe vom 15.12.2016 "Fusionen sollen es richten" - Elisabeth Atzler beschreibt die Situation bei den VR Banken und prognostiziert 70 Fusionen für 2017 und die Schließung vieler Filialen. Mein Kooperationspartner Ralf Teufel von der auf Fusionen spezialisierten GGB Unternehmensberatung beschreibt die Notwendigkeit zur Fusion auch bei großen VR Banken. Ich werde als Gegenposition zitiert "....und es kommt darauf an...."
"Sonstige betriebliche Erträge" im strategischen Fokus - ein Beitrag von Stefan Siebert und Stephan Vomhoff in der Maiausgabe der "Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen" erläutert die strategische Ausrichtung einer VR Bank auf alternative Ertragsquellen, um in einer strukturschwachen Region überlebensfähig zu bleiben und den genossenschaftlichen Förderauftrag erfüllen zu können
"Wachstum im Private Banking von VR Banken und Sparkasse" - ein aktueller Beitrag meines Kooperations-partner Stefan Baumann in der Oktoberausgabe der "Bank und Markt" gibt Hilfe zur Ermittlung von regionalen Potenzialen im Private Banking, liefert Strategien für Auf- und Ausbau des regionalen Private Banking und Entscheidungshilfen zur Etablierung einer eigenen Vermögensverwaltung
"Mit intelligenter Kundensegmentierung zu mehr Rentabilität" - Strategien für Banken und Versicherungen von Christof Grabher und Stephan Vomhoff in der Septemberausgabe der Zeitschrift "Bank und Markt"